»Diese göttlichen Berge und Seen«

Franz Schubert in einem Brief aus Steyr an Stiefmutter und Vater
vom 25. oder 28. Juli 1825.


Franz Schuberts Aufenthalte in Oberösterreich,
Salzburg und Umgebung


von Oliver Woog

»Diese göttlichen Berge und Seen« ist der zweite Band meiner Schubert-Topografie (sämtliche Schubert-Stätten in Österreich und der Slowakei), im Ganzen schon erstellt, die sukzessive in Einzelbänden erscheinen. Intentionen sind das Bemühen um Erhaltung und Würdigung von bestehenden Bauwerken, Orten - dem »Genius Loci« schlechthin - und ein möglichst genaues Aufschlüsseln und Trennen von belegtem Wissen, unbelegten Überlieferungen und Unwahrheiten. Ein ursprünglich geplanter Titel »Ich komme vom Gebirge her« [eine Textzeile aus Der Wanderer D489] hätte auf den ersten Blick missinterpretiert werden können. Bezugnehmend auf Schuberts große Reise von 1825, als er mit seinem Interpreten und Förderer Johann Michael Vogl von Oberösterreich über Salzburg in die Hohen Tauern kam, jedoch nicht unpassend. Der nachhaltige Eindruck, den das Gebirge bei Schubert hinterließ, ist hörbar verewigt in Werken wie Die Allmacht D852 oder der »Großen« Sinfonie in C-Dur D944. Das »Gebirge« steht als beispielhaftes Sinnbild für die nicht bedeutend genug einzuschätzende Einflussnahme und Inspiration, die Salzburg, das Salzburger Land und vor allem Oberösterreich auf den Komponisten ausübten. Die oberösterreichischen Freunde und Förderer sowie die mit ihnen verbundenen Einladungen, Auftritte und Feiern waren mitentscheidend für den Verlauf von Karriere und Schaffen Franz Schuberts.

Was bietet der zweite Band der Schubert-Topografie an »Neuigkeiten«: Einige Schubert-Stätten wurden neu entdeckt oder als vermeintlich verschwunden neu identifiziert. Neu und wichtig sind viele Forschungsergebnisse, Zusammenhänge und Personen betreffend, beispielsweise in biografischer Hinsicht, die im Text fast nie als »Neuigkeit« deklariert werden, sondern schlicht einfließen. Ähnlich verhält es sich mit Korrekturen von aufgespürten Fehlern im bisherigen Wissensstand. Die Verbesserung erfolgt meist stillschweigend, nachvollziehbar über die Quellenangaben.

Das vorliegende Buch kann einerseits als Schubert-Reiseführer und andererseits als Nachschlagewerk verwendet werden, da sämtliche Aspekte und Beziehungen des Komponisten zu Oberösterreich und Salzburg untersucht wurden. In den Städten Linz, Steyr, Gmunden und Salzburg können Schubert-Wege beschritten werden, die in ihrem Umfang bisher nicht bekannt waren. Beispielhaft seien hier die (ca.) zwanzig erhaltenen Häuser in Linz genannt, die mit Schubert in Verbindung gebracht werden können. Ungefähr die Hälfte davon sind Gebäude, in denen Schubert sehr wahrscheinlich bis sicher verkehrt hat.

Der Weg aus dem Zwiespalt zwischen Gerücht und Fakt, den der Schubert-Forscher Otto Erich Deutsch Anfang des 20. Jahrhunderts durch seine Methode der Dokumentar-Biografie fand, war bahnbrechend. Basierend auf Deutsch veröffentlichte Rudolf Klein in der zweiten Hälfte des 20. Jh. seine »Schubert-Stätten«. Zum Schubert-Jubiläumsjahr 1997 wartete eine neue Generation von Forschern mit sehr bemerkenswerten Ergebnissen auf. Stellvertretend auch für viele andere seien hier genannt Walburga Litschauer, Rita Steblin, Michael Lorenz und Gerrit Waidelich. Ihnen allen bin ich zum Dank verpflichtet, denn ohne ihre Vorarbeit und Hilfe wäre ich nicht zu meinen Ergebnissen gekommen.

Oliver Woog, im November 2021



 

 

ISBN 978-3-9824191-1-4

Preis: 25 Euro







Durch die liebevollen, akribischen Forschungen von Oliver Woog ist sein Buch über Franz Schuberts Aufenthalte in Oberösterreich, Salzburg und Umgebung die ideale Ergänzung und Vertiefung von Otto Erich Deutschs berühmter Dokumenten-Sammlung über Schuberts Leben geworden.

Wir erfahren viel Neues über die Menschen aus Schuberts Umgebung und dadurch wird »die schöne unvergeßliche Zeit«, wie Moritz von Schwind sie beschrieb, für alle, die Schubert lieben, lebendiger: die vielen Illustrationen, Stadtpläne, Briefe und Landkarten sind eine Einladung für Schubertianer, die verschiedenen Schubert-Stätten zu besuchen – eine »Invitation au Voyage«.

Tausend Dank an Oliver Woog für diese wundervolle, wichtige Arbeit an einem intensiven, aus Begeisterung geborenen faszinierenden Kompendium, das heutige Schubert-Freunde inspirieren dürfte, auf seinen Spuren zu reisen.


Robert Holl
(Krems)

KAPITEL-ÜBERSICHT


  • Franz Schubert in OÖ/Salzburg
  • Steyr
  • St. Florian
  • Steyregg
  • Linz
  • Schloss Puchberg
  • Kremsmünster
  • Traunkirchen
  • Altmünster
  • Gmunden
  • Die Reise von Salzburg nach Gastein im Sommer 1825
  • Die Stationen der Reise »Steyr - Salzburg«
  • Salzburg
  • Die Stationen der Reise »Salzburg - Gastein«
  • Bad Gastein
  • Versuch einer Chronologie der Aufenthalte